Die Welt ist Hase

China manifestiert sich kontinuierlich in der Welt. Deswegen ist es gut zu wissen, dass wir seit Sonntag, dem 22. Januar 2023, im Jahr des Hasen (genauer gesagt: des Wasserkaninchens) angekommen sind. Wir werden es am 9. Februar 2024 wieder verlassen, aber bis dahin sind wir drin.

Was erwartet uns?

Das Geschäftshoroskop sieht erstmal keine globalen Veränderungen vor. Der Wunsch der Hasenratte, sich der Arbeitswelt zu entziehen, wird jedoch zu einem Rückgang der Einkommenssituation führen. Nagetiere neigen nicht zur direkten Konfrontation und möchten gerne Dinge hinter dem Rücken von Kollegen diskutieren. Das Wasserattenhoroskop im Jahr des Tigers weiß: einige Tierkreisvertreter werden entscheiden, dass die finanzielle Entwarnung für die Entschädigung nicht ausreicht. Sie werden beiläufig ein Kündigungsschreiben bei ihrem Chef auf den Tisch knallen wollen. Darum empfiehlt das Horoskop, zuerst einen neuen Job zu finden. Das erspart ihnen eine Zeit des Geldmangels und wenn sie einen entscheidenden Sprung machen müssen. Ein Kollege wird sie bitten, ein Abendkleid zu nähen.

Spielt der Tiger wie eine Katze und eine Maus, erinnert das Horoskop: nicht in Silber, sondern in gut. Darüber hinaus müssen Raubtiere in dieser Welt nicht ohne Schlaf und Ruhe arbeiten. Alle unter diesem Zeichen des Wasserkaninchens Geborenen werden Befriedigung finden, wenn sie sich weiterhin unerbittlich der Verbesserung und dem Streben der Menschheit widmen.

Im Alter nicht bequem

Schon Baumbart wusste, dass zu enge Hosen nichts taugen.

Oder waren es zu enge Mützen?

19. November [9]

Welttoilettentag der Vereinten Nationen. Die moderne Baderzeugung findet in atemberaubendem Tempo und mit ausgefeilten Hilfsmitteln statt. Während in früheren Jahrhunderten die Fliesen zum Teil noch mit reiner Spucke an die Wand geklebt wurden, ist eine Nasszelle von heute in einem Dutzend Arbeitstagen fertiggestellt und dann mindestens für die folgenden 25 Jahre gebrauchsfähig. Ein regelrechtes Wunder, dass Generationen vor uns in Verzückung gestürzt hätte. Umso bedauerlicher ist die Untertoilettisierung, die in Teilen unserer Welt bis heute vorherrscht. Dabei wären kleine, feine Nasszellen auch mit einem schmalen Geldbeutel zu realisieren. Hilfsprogramme der reichen Nationen, sollten sich darauf konzentrieren allen Menschen Sanitäranlagen zu verschaffen, der weltweite wirtschaftliche Aufschwung wäre hinternfort garantiert!

Moderne Baderzeugung

Und wieder Zustellung unerwünscht

Nachdem Lenz sich vor einiger Zeit und im Siedlungsraum tümmelnd über eine folgenschwere Botschaft beugte, traf er nun zum zweiten Mal auf etwas ganz und gar Unheilverheißendes, das unschuldig auf der Außenseite einer Haustür montiert war:

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Es tut uns sehr leid.
Wir haben eine gefährliche
fleischfressende Kröte hier, die alle anfällt,
die Werbung einwerfen. AUCH politische
und religiöse Werbung. Wir haben das vor
dem Kauf wirklich nicht gewusst!
Wir können die Kröte aus
Artenschutzgründen nicht zurückgeben
oder einsperren.
Versuchen Sie einfach KEINERLEI
WERBUNG
einzuwerfen. Auch wenn es
schwerfällt, aber:
Es ist zu Ihrem eigenen Schutz!
Und wir sind es leid, leblose Körper
wegzuräumen. Die Biotonne ist ständig
überfüllt. Danke für Ihre Kooperation!

Darunter ein Bild von einem sehr wütenden Marder.

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Anmerkung des Lenz:

Er schlich nach der Lektüre auf leisen Sohlen davon.

Joghurt (10% Fettanteil) – aufgeräumt

Diese großartige Performance aus dem fernen Frankreich trägt den Titel „Allegorie auf Europa“. Der Urheber (Jean-Pierre Meunier) möchte es hinternfort schenken.

20. August 2021

(am Versagen versagt) Tag vor sechs Jahren, an dem wir beschlossen in drei Jahren hinternfort von unserer Kunst gelebt zu haben. Flatu verfernmündlichte Lenz und hatte ihm den Entschluss der Nacht mitgeteilt. Da dachte Lenz natürlich, dass das genau richtig gewesen sein sollte und dass das gefälligst auch so gemacht sein wird. Flatu war mit seiner Leistung sehr zufrieden, sotz sich hin und donk erstmal scharf nach. Lenz tat es ihm gleich. Beide schwuggen eine Weile in ihrer entgrenzten Genialität. Danach waren sie selbstredend und mit Anlauf gespannt auf den Tag vor drei Jahren gewesen, an dem sie hinternfort von ihrer Kunst gelebt haben sollten.

25. Mai [7]

Welttag des Handtuchs. Das Handtuch wurde im Original vor über drei Jahrtausenden zum ersten Mal vorgestellt, erlangte seine ganzheitliche Bedeutung aber erst 1978 in einer weitgehend unbekannten Radiosendung. Mit diesem epochemachenden Ereignis fand ein menschheitsgeschichtlicher Transformationsprozess statt, dessen Bedeutung noch nicht vollständig ausgelotet ist. Als gesichert gilt jedoch, dass dieser Prozess bis heute anhält. Jüngste Forschungen enthüllen, dass sich das auch auf mikroskopischer Ebene niederschlägt. Zart fransige Schlaufen winden sich entlang fein gewobener Borte. Das Frottee, ursprünglich im Nachbarsternensystem Proxima Centauri b entwickelt, wurde 1850 im nahen Orient entdeckt. Der britische Bankier und Handelsreisende Henry Christy fand einen großen Kasten inmitten einer kargen, unbesiedelten Landschaft. Vermutlich handelte es sich um den Teil einer Lieferung, die für einen andere Planeten bestimmt, aber „vom Laster gefallen“ war. So gelangte diese überirdische Handwerkskunst, deren Herz ein komplexer Herstellungsprozess mit mehreren Kettenfadensystemen ist, zu uns auf die Erde. Seitdem trägt die Menschheit stets Frotteehandtücher bei sich, denn ein Handtuch, sagt man, ist so ziemlich das Nützlichste, das ein Anhalter auf Weltraumreisen bei sich haben kann. Und sind wir nicht alle Weltraumreisende in unserem Raumschiff namens Sonnensystem?

Frottee in Blau. Aktuelle Makrofotografie (2021) eines Exponats aus der Sammlung Henry Christy, in der die ersten (außer)irdischen Frottees bis heute erhalten geblieben sind.

Wenn der Nachbar sein gesamtes Staatsgebiet abriegelt

Hinternfort erklärt sich selbst zum Hilfsanker in Zeiten erblühender Sperrzonen. Sollten wir in naher Zukunft ebenfalls in unseren Behausungen auf uns selbst zurückgeworfen sein, öffnet sich das weite Internet für vielfältige Betrachtungen und fruchtbarster intellektueller Austausch wird rasch um sich greifen. Eine Tsunami gegenseitige Wertschätzung wird digital durch die globalen Wohnzimmer schwappen und Hass und Häme fortspülen. Die durch Quarantäne entkörperlichte Gemeinschaft wird sich als eins begreifen lernen. Freut Euch auf den Sommer, wenn wir allesamt wieder über saftig bunte Blumenwiesen tanzen können.