De nouveau bâtiment – pièce X

6. August 2020 Produktion wieder angelaufen. Bild eingefügt. Zweite Welle rollt.

Aufgrund eines Versorgungsengpasses in der Produktion ist der momentane Nachschub an angemessen stimulierendem Bildmaterial nicht möglich. An dieser Stelle sollte eigentlich ein Einblick in die Inneneinrichtung eines Pandemie-Überdauerrungshauses gewährt werden. Es wird nachgeliefert, sobald die Produktion wieder anläuft.

Aus den unbekannten Tiefen dieser Welt

Die wuchtige Eichhornfeste Wehrnusshausen, in der Paul Alfred Müller vermutlich bis heute festgehalten wird
Zum neuen Jahr erreicht uns das Foto eines kleinen zoologischen Leckerbissens von Paul Alfred Müller aus Rinteln. Es ist ihm in einer waghalsigen Nacht- und Nebelaktion gelungen zur legendären Eichhornfeste Wehrnusshausen vorzudringen, deren Existenz bisher reine Spekulations seitens einiger Privatgelehrter war. Dort kam es zu der sensationellen Aufnahme, kurz bevor unser geliebter Naturfotograf von den Betreibern der Anlage festgesetzt wurde. Seinem introvertierten, nagerähnlichen Praktikanten gelang mit dem fotografischen Nachweis im letzten Moment und schwer verletzt die Flucht. Von unserem einzigartigen Helden Paul Alfred Müller fehlt seitdem jegliche Spur. Hoffen wir, dass die Kultur der Hauseigentümer wirklich so hoch entwickelt ist wie er bis zuletzt behauptete.

De nouveau bâtiment – pièce U


Die doppelte Haushälfte. Der Klassiker in Deutschlands Speckgürteln. Klare Strukturen sorgen für verständliche Einfachheit, wohlgeordnete Kanten versprühen bestechend zeitlose Eleganz. Viele Menschen entscheiden sich ganz bewusst für diese außerordentliche Standardleistung. Beschert sie dem Bewohner einerseits eingehegte Behaglichkeit, andererseits aber auch ein vergnügliches Eingebundensein in die Gemeinschaft.

De nouveau bâtiment – pièce P

pièce P
„Komm, kleiner Steigermann! Eile flugs die Fassade hinauf und ergötze dich an buntgefliestem Untergrund. Es wird dein Schaden nicht sein.“ So dichtete einst der längst vergessene, ungarschweizerische Dichterfürst Pädu Grverschtsch und was soll man sagen? Er hat vollkommen recht behalten. Schließlich fügte er noch mit einem zwinkernden Augenschmunzeln hinzu: „Immer Obacht bei der Fliesenglätte!“

De nouveau bâtiment – pièce B

pièce B
Etwaige Invasoren werden es hier schwer haben. Erst die doppelte Entnützelung kann uns die fortschreitende Funktionalisierung unserer Umgebung vor Augen führen. Eine überwucherte Brücke vor einem verwaisten Eingangsportal. Kann es Nützlicheres im Unnützen geben? Oder zusammengefasst: Verunnützelte Brücke entnützelt nutzlose Tür. Nichtsdestotrotz, Minus minus Minus ergibt bekanntlich Minus!

De nouveau bâtiment – pièce L

pièce L
Auf der Treppe entscheidet sich unsere Existenz. Als Verbindungsraum von Außenwelt und Innenausstattung, aber auch zwischen den Räumen, ist diese aufregende Form der künstlichen Kantigkeit zumeist in schlichtem Stahlbeton zu besichtigen. Ob linoleumglänzend oder fliesensatt, Treppen sind wahre Meister der Höhendifferenz. Wir besteigen sie, gleiten auf ihren Geländern dahin und träumen nachts von einem besseren Treppenhaus. – Wendeltrepp, ick hör dir trapsen.