Die qualvollen Abenteuer des bebenden Bohnenlanghart – Folge 777: Rainer Rübengeist tritt in Erscheinung

Erdbeben Ede war tot. Bohnenlanghart lag in den Armen von Rettichbreitzart und vergoss saftige Tränen. Wer hatte das getan? Und wie hatten sie das zulassen können. Rettichbreitzart streichelte Bohnenlanghart zärtlich über den Rücken. Sie wusste wie schwer der Verlust eines alten Freundes wog. Und auf Bohnenlanghart lagen nun Tonnen. Im Sand war so viel Blut und mittendrin Erdbeben Ede, seine Eingeweide unter sich begraden.

Nach einer Ewigkeit endete das Schluchzen und Bohnenlanghart blickte mit rot verquollenen Augen auf. „Wer ist das?“, stotterte er schwach. Rettichbreitzart drehte den Kopf und sah eine wohlvertraute Gestalt die Treppe hinuntergleiten. Sie sah es, doch traute sie ihren Augen kaum. „Maria? Du hier?“, stammelte sie ungläubig. Mit ihrer glockenhellen Stimme antwortete die grazile Gestalt: „Wer denn sonst? Das bin ich, Rainer-Maria Rübengeist! Lange nicht mehr gesehen, altes Mädchen.“ Rettichbreitzart konnte es nicht fassen. Wie kam ihrer lange verschollen geglaubte Freundin hierher. Ausgerechnet an dem Tag, an dem Erdbeben Ede das Zeitliche segnete?

Rainer-Maria Rübengeist. Eine alte Freundin von Rettichbreitzart – ein Tomatenwestern

Die beweglichen Abenteuer des anfassbaren Bohnenlanghart – Folge 737, in der Narwalzyklop Heiner zu Hilfe eilt

Narwalzyklop Heiner, auch NWZ-Heiner genannt, ist ein alter Freund von Bohnenlanghart und Rettichbreitzart aus Kindertagen und rettet beide aus dem Kittchen, in das sie Rübenkörper Joe kurz zuvor gesteckt hatte – ein Tomatenwestern

Kaum, dass Bohnenlanghart erwachte, drehte er sich um und sah sie immer noch neben sich liegen. Die liebreizend glänzende Rettichbreitzart hatte ihre Augen geschlossen, doch ihre körperliche Anmut konnte über ihren mörderischen Verstand nicht hinwegtäuschen. Schmeichelnd streichelte er sie mit seinem Schlafzimmerblick und da erwachte sie mit tödlichem Funkeln in den Augen. Er wollte sie jetzt gerne in die Arme nehmen, doch die Handschellen verhinderten dies. „Was willst Du?!?“, schnauzte sie ihn an, nicht ohne es milder zu meinen, als sie es betonte. Er konnte nicht antworten. An seiner statt hörten sie eine Stimme wie Schmirgelpapier, die von oben hinunterrief: „Bohnenlanghart? Rettichbreitzart? Ich bin’s, der Heiner. Geht es Euch gut?“ Bohnenlanghart nickte und er sah, dass auch Rettichbreitzart nickte. NWZ-Heiner fuhr fort: „Rübenkörper Joe hat euch ja ganz schön eingetütet und ins Kittchen gesteckt. Zeit, euch da rauszuholen.“ Es krachte. Ein Knirschen! Und da waren sie auch schon frei. Behände machte sich NWZ-Heiner mit einer kleinen Bügelsäge daran, die Ketten der Handschellen zu malträtieren. „Was habt Ihr Euch eigentlich dabei gedacht, Euch bis aufs Blut zu bekämpfen? Kein Wunder, dass die Hand Gottes eingreifen musste! Es geht so nicht weiter.“ Die drei starrten sich im Halbdunkel der Gefängniszelle an, in der die Rückwand fehlte, dann lachten sie. So war es gut, dachte Bohnenlanghart, so war es wie früher. Wie in alten Kindertagen.

Die entlegenen Abenteuer des unfassbaren Bohnenlanghart – Folge 373: Der Rübenkörper Gottes

Rübenkörper Joe befriedet den jahrzehntelangen Konflikt zwischen Rettichbreitzart und Bohnenlanghart – ein Tomatenwestern

Bohnenlanghart sah sich gehetzt um. Noch immer haftete der Geruch von Verfolgern an ihm und er konnte ihn auch nicht abschütteln. Warum nur hatte er sich damals auf diese kurze Liaison mit Rettichbreitzart eingelassen? Sie würde ihn solange jagen, bis er krepiert im Staub der Landstraße lag. So war es bisher jedem ihrer Verflossenen ergangen und so würde auch er enden. Geduckt drehte Bohnenlanghart sich um, da blickte er direkt in den Lauf eines Colt-Burgess-Unterhebelrepetierers. „Jetzt hat sie mich!“, dachte er und: „Ungewöhnlich, normalerweise verwendet sie Le Mat-Hinterladerrevolver für Stiftzünderpatronen.“ Da hörte er auch schon eine tiefe, raue, aber altvertraute Stimme: „Jetzt reicht’s mir mit euch! Jeder sieht, dass ihr wie füreinander gemacht seid. Nur ihr beide bekommt das irgendwie nicht auf die Kette. Damit soll nun Schluss sein!“ Dann spürte Bohnenlanghart wie ihm Handschellen angelegt wurden. Als er aufblickte, sah er Rübenkörper Joe – auch Rübenkörper Gottes genannt – und neben ihm die hinreißende, doch tödliche Rettichbreitzart, ebenfalls in Handschellen.

25. Mai [3]

Welttag des Handtuchs. Auf unheimliche Weise fallen heuer Vatertag und der weltweit zelebrierte Tag des Handtuchs zusammen. Wissen wir doch gerade aus der Geschichte, dass Väter und Handtücher äußerst eng verbunden sind. Schon im 19. Jahrhundert gab es eine internationale Vaterbewegung, deren Kombattanden als Erkennungsmerkmal dunkelgrüne Handtücher am Gürtel trugen. Sie stritten bekanntermaßen für eine bessere Welt. Aber auch in jüngerer Zeit gibt es schlagende Belege dafür, dass Handtuch und Vatersein nicht zu trennen sind. Kürzlich gab ein weltberühmter Vater über einen weitgehend unbekannten Kurznachrichtendienst bekannt: „Mein Handtuch und ich, sind unzertrennlich.“

Hitherforth XVI.

farrbice tharr Leaf Glider
gnarr with Titan’s Strength widarr.
Dark Dabbling zarrice
Hitchclaw Recluse wrrat a shice.

And then?
Scrapskin Drake
learns how to Incarnate.

beyond Suppression Bond
and Blightcaster scond

Crount!
on the top of a Mountain
Languish over a fountain
Certain Death by Swift Spinner
becomes hitherforth thinner
and fizzles away
what a Mournwillow day!

Wir feiern: Seit 100 Jahren Vernunfdada

Am Abend, gegen 6 Uhr: Silben, Farben, Töne. Vor ihren Bildern: der Anfang der Bewegung. Angesichts des tobenden Nachbarn war das Ziel erreicht. Die Collage sollte so bleiben, durchs Wasser sausen oder den Kunstlump zum Surrealisten der starr gewordenen Welt aufmischen.

Erkennt die Kunst die Bühne aus diesem denkwürdigen, verschränkten 2. Februar? Die zum Gründungsteam keine Gegenentwürfe kennt bis beide sauber rezitieren. Nichts gefiel seinem Kriegsende so sehr mit dem Ausruf: Eine andere Richtung nahm er zu seinem tropfsteinhöhlenartigen Supermarkt.

Doch nur simultan aufgesagte Blödelei schuf überhaupt nur Überschwang. Einen Sammelplatz beobachtete er wie der möglichst dreckige Nullpunkt. Und die Marinetti, auch die hört Berlin über dem polemischen Unbewussten. Mit besonderer Freude im Kern, der die Welt verschluckt.

19. November [2]

Welttoilettentag der Vereinten Nationen. Wir treiben durch unruhiges Gewässer. Die Gischt spritzt hoch. Und doch ist da ein Stückchen Routine geblieben, das uns Halt geben kann. Es ist der Gang zur Nasszelle, Ort der inneren Einkehr. Er hilft uns beim gedanklichen Großreinemachen. Wir setzen uns, wir sortieren uns, wir kommen allmählich zur Ruhe.
Es ist gut.
Die Anspannung weicht, Demut erfüllt uns. Demut vor diesem kleinen, unscheinbaren Wunder der Zivilisation. Seien wir dankbar für jedes aufgeräumte Örtchen, das wir finden können. Es geht auch anders! Wir ahnen es bereits.

WTT2WC en perdition. (Bedrohtes Örtchen)
Installation von Jean-Pierre Meunier 2015.

De nouveau bâtiment – pièce K

pièce K
Das Kaugummi als wandelbare Kleinskulptur ist Quell steter Freude. Vortwährende Transformationsprozesse machen den Kauenden zum kunstschaffenden Dilettanten – zum Chewo- oder Gumograph. Ist das Wohlgeformte hinternfort vom Künstler befreit, finden nicht selten weitere und durchaus gewinnbringende Modifikationen statt. Schuhe und Reifen setzen sich wie von selbst ins Werk. Von den meisten Menschen unbemerkt, werden die Straßen unserer Städte so zu einer megalopolen Staffelei. In äußerst seltenen Fällen sind sich die Bewohner eines Ortes dieses wundersamen Prozesses bewusst. Ist es nicht also an der Zeit, diese kulturelle Leistung in all ihren Facetten entsprechenden zu würdigen?
pièce Kb