Wie gut kannst Du ein regenbogenkotzendes Einhorn malen?

Schilder voran!
Nach der Erstbesteigung von St. Dorde erkunden einige Pilzlinge mittlerweile dieses Terrain.
Zu lange hat man aus dem fernen Frankreich nichts mehr gehört. Doch jetzt ist Jean-Paul Meunier mit einer spektakulären Kunstinstallation zurück. Er nennt sein Werk: Wenn sich zwei halbe Seitlinge gegenseitig Gute Nacht sagen.* Und er bezieht sich dabei explizit auf den Zustand der Welt. Selten konnte Hinternfort ein so ganzheitliches Werk dieses Ausnahmekünstlers präsentieren.
*bei den verwfremdeten Pilzart handelt es sich um den Braunen Kräuter-Seitling (Pleurotus eryngii) aus der Familie der Seitlingsverwandten.
Welttag des Handtuchs. Wie bereits berichtet, wurde das Handtuch bereits vor mehreren Tausend Jahren seinem bis heute unveränderten Zwecke zugeführt. Weniger bekannt ist, dass bereits im Alten Ägypten diesem Textil eine tragende kulturelle Funktion zukam. Wir wissen dies, weil der Privatmann und Erfinder Carelman Benteli es erst kürzlich herausgefunden hat. Er benutzte dazu eine für polyiterative Rekursionen invers konstruierten Ägyptologenschreibmaschine und machte mit ihrer Hilfe bisher undeutbare Hieroglyphen in jahrelanger Handarbeit lesbar. Dies geschah in völliger Abgeschiedenheit in einem kleinen Hotel am Rande von Paderborn. Carelman Benteli griff bei seiner Übersetzungsarbeit lediglich auf die Hilfe zweier Speiseriesen zurück, die ihn täglich bewirteten. Durch seine bahnbrechende und äußerst zeitaufwendige Forschung ist nun bekannt, dass die Pyramiden zwar kultischen Zwecken dienten, diese sich aber vor allem um die Trocknung heiliger Handtücher (so genannter Sid-el-Tuh-e) an deren Außenflanken rankten. Offenbar war die ägyptische Kultur vollkommen darauf ausgelegt Edeltücher aus feinstem und reich verziertem Gewebe zu produzieren, die zum Abtrocknen heiliger Baderiesen (so genannter Sid-um-Ra-Goz) verwendet wurden und die dann, dem heiligen Sonnengott Ra zu Ehren, auf den Außenseiten der Pyramiden getrocknet wurden (offenbar sollte das geweihte Wasser der Baderiesen zu der Gottheit aufsteigen). Sodann wurden die Tücher rituell verbrannt, um sie auf diese Weise ebenfalls Ra zuzuführen. Dieser Umstand – und das Aussterben der Baderiesen – führte dazu, dass so wenige Belege dieser absolut zentralen kultischen Aspekte der altägyptischen Kultur erhalten geblieben sind. Nun kennen wir aber diese Zusammenhänge dank der fantastischen Arbeit von Carelmann Benteli und seiner Ägyptologenschreibmaschine.
Ist das Phänomen der Urban Towel Art etwa ein zartes rituelles Nachwehen der einst so mächtigen kutlischen Handlungen aus dem Vorderen Orient?
Nachdem Lenz sich vor einiger Zeit und im Siedlungsraum tümmelnd über eine folgenschwere Botschaft beugte, traf er nun zum zweiten Mal auf etwas ganz und gar Unheilverheißendes, das unschuldig auf der Außenseite einer Haustür montiert war:
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Es tut uns sehr leid.
Wir haben eine gefährliche
fleischfressende Kröte hier, die alle anfällt,
die Werbung einwerfen. AUCH politische
und religiöse Werbung. Wir haben das vor
dem Kauf wirklich nicht gewusst!
Wir können die Kröte aus
Artenschutzgründen nicht zurückgeben
oder einsperren.
Versuchen Sie einfach KEINERLEI
WERBUNG einzuwerfen. Auch wenn es
schwerfällt, aber:
Es ist zu Ihrem eigenen Schutz!
Und wir sind es leid, leblose Körper
wegzuräumen. Die Biotonne ist ständig
überfüllt. Danke für Ihre Kooperation!
Darunter ein Bild von einem sehr wütenden Marder.
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Anmerkung des Lenz:
Er schlich nach der Lektüre auf leisen Sohlen davon.
Die Realität tritt immer noch mal nach, denkt Lenz in diesen Tagen. Doch da findet er den Moschusbock (Aromia moschata) und erfreut sich am schillernden Glanz: stimmige Gesamtkomposition. Nur wohin führt der Weg?