25. Mai [9]

Welttag des Handtuchs. Unsere Bewunderung für das Handtuch ist ungebrochen und darf auch ungebrochen bleiben. Heute soll an dieser Stelle über den kleinen Bruder des vielgepriesenen Textils berichtet werden. Oftmals vollkommen ignoriert und nur kurz gebraucht, spielt das Papierhandtuch als Massenprodukt aus dem Handtuchspender bei der Annäherung an das geschichtlich so bedeutsame Phänomen Handtuch keine Rolle. Dabei ist dieses i-Tüpfelchen der menschlichen Schöpfungskunst von unschätzbarem Wert und ergänzt seine größere und dauerhaftere Verwandte in vielfältiger und nahezu atemberaubender Weise.

Wo wir im heutigen schnellen Alltagsleben zu unachtsam und auch zu ungeduldig sind, hält es sich mit seinem rauen Wesen bereit, um uns im Zweifel teure Dienste zu leisten und treu ergeben zu dienen. So ist es auch seine Natur und wir achten es nicht. Das muss so sein, denn das Papierhandtuch lenkt aus seinem inneren Kern heraus diese Vollkommenheit in Kurznutzigkeit und Ignoranz.

Und wissen wir um diesen Umstand, so hilft es uns nichts. Und auch das ist gut. Denn in all dem spiegelt sich das Universum, in dem was es ist und was es immer bleiben wird. Halten wir diesen Gedanken fest? Auf keinen Fall!

Die Welt ist Hase

China manifestiert sich kontinuierlich in der Welt. Deswegen ist es gut zu wissen, dass wir seit Sonntag, dem 22. Januar 2023, im Jahr des Hasen (genauer gesagt: des Wasserkaninchens) angekommen sind. Wir werden es am 9. Februar 2024 wieder verlassen, aber bis dahin sind wir drin.

Was erwartet uns?

Das Geschäftshoroskop sieht erstmal keine globalen Veränderungen vor. Der Wunsch der Hasenratte, sich der Arbeitswelt zu entziehen, wird jedoch zu einem Rückgang der Einkommenssituation führen. Nagetiere neigen nicht zur direkten Konfrontation und möchten gerne Dinge hinter dem Rücken von Kollegen diskutieren. Das Wasserattenhoroskop im Jahr des Tigers weiß: einige Tierkreisvertreter werden entscheiden, dass die finanzielle Entwarnung für die Entschädigung nicht ausreicht. Sie werden beiläufig ein Kündigungsschreiben bei ihrem Chef auf den Tisch knallen wollen. Darum empfiehlt das Horoskop, zuerst einen neuen Job zu finden. Das erspart ihnen eine Zeit des Geldmangels und wenn sie einen entscheidenden Sprung machen müssen. Ein Kollege wird sie bitten, ein Abendkleid zu nähen.

Spielt der Tiger wie eine Katze und eine Maus, erinnert das Horoskop: nicht in Silber, sondern in gut. Darüber hinaus müssen Raubtiere in dieser Welt nicht ohne Schlaf und Ruhe arbeiten. Alle unter diesem Zeichen des Wasserkaninchens Geborenen werden Befriedigung finden, wenn sie sich weiterhin unerbittlich der Verbesserung und dem Streben der Menschheit widmen.

Microgardening

Von einer schützenden Wand aus rostfreiem Edelstahl umschlossen, hat sich hier ein sehr kleiner Gärtner ins Werk gesetzt. Mitten in feindlichster Umgebung, in der unaufhörlich pferdelose Kutschen rangieren, ist ein Ort der Ruhe entstanden. Zwar nur für Lebenwesen von äußerst geringer Größe, aber der notwendige Erholungsraum ist trotzdem garantiert. Ziehen wir uns also zurück und lassen diese betriebsamen Geister hinternfort fleißig ihre Hacken und Harken schwingen.

Ist das Universum nicht ein wundervoller Ort?

19. November [9]

Welttoilettentag der Vereinten Nationen. Die moderne Baderzeugung findet in atemberaubendem Tempo und mit ausgefeilten Hilfsmitteln statt. Während in früheren Jahrhunderten die Fliesen zum Teil noch mit reiner Spucke an die Wand geklebt wurden, ist eine Nasszelle von heute in einem Dutzend Arbeitstagen fertiggestellt und dann mindestens für die folgenden 25 Jahre gebrauchsfähig. Ein regelrechtes Wunder, dass Generationen vor uns in Verzückung gestürzt hätte. Umso bedauerlicher ist die Untertoilettisierung, die in Teilen unserer Welt bis heute vorherrscht. Dabei wären kleine, feine Nasszellen auch mit einem schmalen Geldbeutel zu realisieren. Hilfsprogramme der reichen Nationen, sollten sich darauf konzentrieren allen Menschen Sanitäranlagen zu verschaffen, der weltweite wirtschaftliche Aufschwung wäre hinternfort garantiert!

Moderne Baderzeugung

Zwei von 8 Milliarden

Die Vereinten Nationen teilen Flatu und Lenz mit, dass sie ab heute zwei von 8 Milliarden auf der Erde sind. Mit stolz geschwellter Brust klopfen sie sich gegenseitig auf die Schultern und versichern sich bestimmt, dass sie jeweils ein Viermilliardstel der Menschheit repräsentieren. Das finden sie ganz schön ordentlich und zugegebenermaßen auch sehr wenig. Da müsste man mal darüber nachdenken, wie wenig Menschheit man eigentlich ist. Trotzdem sollte jeder einzelne Teil dieser riesigen Menge mit dem ganzen Rest doch was Vernünftiges anfangen können? Mit so viel Menschheit … denken sich Flatu und Lenz und nehmen jeder eine Tasse Tee für sich. Schließlich ist es nicht schlecht sich erst einmal hinzusetzen und sich in Ruhe zu vergegenwärtigen, dass niemand auch nur im geringsten erfassen kann, was 8 Milliarden Gesamtmenge eigentlich bedeutet. Das ist einfach unvorstellbar viel, denken sich Flatu und Lenz. Einfach unvorstellbar viel. Sei es nun Menschheit oder sonst irgendetwas.

Die beweglichen Abenteuer des anfassbaren Bohnenlanghart – Folge 737, in der Narwalzyklop Heiner zu Hilfe eilt

Narwalzyklop Heiner, auch NWZ-Heiner genannt, ist ein alter Freund von Bohnenlanghart und Rettichbreitzart aus Kindertagen und rettet beide aus dem Kittchen, in das sie Rübenkörper Joe kurz zuvor gesteckt hatte – ein Tomatenwestern

Kaum, dass Bohnenlanghart erwachte, drehte er sich um und sah sie immer noch neben sich liegen. Die liebreizend glänzende Rettichbreitzart hatte ihre Augen geschlossen, doch ihre körperliche Anmut konnte über ihren mörderischen Verstand nicht hinwegtäuschen. Schmeichelnd streichelte er sie mit seinem Schlafzimmerblick und da erwachte sie mit tödlichem Funkeln in den Augen. Er wollte sie jetzt gerne in die Arme nehmen, doch die Handschellen verhinderten dies. „Was willst Du?!?“, schnauzte sie ihn an, nicht ohne es milder zu meinen, als sie es betonte. Er konnte nicht antworten. An seiner statt hörten sie eine Stimme wie Schmirgelpapier, die von oben hinunterrief: „Bohnenlanghart? Rettichbreitzart? Ich bin’s, der Heiner. Geht es Euch gut?“ Bohnenlanghart nickte und er sah, dass auch Rettichbreitzart nickte. NWZ-Heiner fuhr fort: „Rübenkörper Joe hat euch ja ganz schön eingetütet und ins Kittchen gesteckt. Zeit, euch da rauszuholen.“ Es krachte. Ein Knirschen! Und da waren sie auch schon frei. Behände machte sich NWZ-Heiner mit einer kleinen Bügelsäge daran, die Ketten der Handschellen zu malträtieren. „Was habt Ihr Euch eigentlich dabei gedacht, Euch bis aufs Blut zu bekämpfen? Kein Wunder, dass die Hand Gottes eingreifen musste! Es geht so nicht weiter.“ Die drei starrten sich im Halbdunkel der Gefängniszelle an, in der die Rückwand fehlte, dann lachten sie. So war es gut, dachte Bohnenlanghart, so war es wie früher. Wie in alten Kindertagen.