Botschaften im öffentlichen Raum

Nachdem Waver Bof. einem ungewissen Schicksal entgegeneilt, müssen wir einen Schritt zurücktreten, um zu analysieren wie wir uns dem Phänomen auf einer abstrakteren Ebene nähern können. Kleine Aufmerksamkeiten versüßen den Tag, dass weiß schon jedes Kind. Insofern ist es folgerichtig, diese möglichst prominent zu platzieren. Was aber geschieht mit der Botschaft Jahre später, wenn Sender und ursprünglich adressierter Empfänger längst verzogen sind? Ist der erdachte Kurztext nachhaltig genug, um auch noch vielen folgenden Generationen hinternfort Sinn und Wohlgefallen zu schenken?

Ein anonymer Autor ringt nachhaltig um Aufmerksamkeit.

Zweiter NPK

Einundzwanzigster Februar Zweitausendeinunzwanzig bzw. 12.02.2021!

Mit Jubelgesang erheben wir uns aus den Tiefen der Schneeverwehungen. „N-P-K-2, N-P-K-2!“ schallt es von den Hügelkuppen herab. Die Menschen lachen und tanzen. Große Torten werden herumgereicht. Seit der Einführung des Nationalen Palindromischen Kalendertags durch den Bundespräsidenten, erfreut sich dieser Feiertag zunehmender Beliebtheit in der Bevölkerung. Eine Einrichtung, die man mittlerweile auch im europäischen Ausland schätzt und von der sogar schon in der New York Times berichtet wurde. In Großbritannien erwägt man bereits bei Hofe, wie sich aus dieser feinen, teutonischen Sitte eine eigene Tradition für das Vereinigte Königreich brauen lässt. Selbst in Down Under bewundern sie die seit jeher hochgeschätzten Deutschen. Nur unsere südlichen Nachbarn mit den vielen Expresso rümpfen die Nase über so viel Ausgelassenheit in germanischen Gefilden. „Das sei man von den generell eher unterkühlten Nachbarn einfach nicht gewohnt“, lässt sich Staatspräsident Mattarella vernehmen. Und: „Man prüfe noch, was man von dieser unerwartet reichhaltigen Entwicklung zu halten hat.“