Was unterscheidet Kunst von eigenwillig Aufgeräumtem?
19. November [10]
Welttoilettentag der Vereinten Nationen. Lang ist es her, dass die Zwerge edel verzierte Toiletten nutzten. Es muss zur Zeit der letzten Riesen gewesen sein. Heute begnügen sich auch diese kleinen Wesen mit herkömmlichem Porzellan. Der Grund für den Niedergang ihres Brauchtums bleibt im Nebel der vergangenen Jahrhunderte verborgen. Waren die einstmals ausgeschmückten Rückzugsorte der rektalen Erleichterung nicht wundersam von Zauberei beseelt? Spiegelte sich der Wert der Ausscheidung im Utensil wider? Andererseits, ist die Rückbesinnung auf längst vergangene Traditionen nicht ebenso gefährlich wie der unreflektierte Fortschrittsglaube? In der britischen Gegenwart verschwand unlängst eine 18-karätige Toilette aus dem Blenheim-Palast im Wert von etwa 1,1 Mio. Schweizer Franken. Vermutlich haben dieses Sitzmöbel die Zwerge schon längst eingeschmolzen und zu Blattgold verarbeitet. Es ist wohl für die Wiederbelebung einer längst vergessen geglaubten Tradition.
Die zarten Abenteuer des behänden Bohnenlanghart – Folge 773: Mit Erdbeben-Ede an der Côte d’Azur
Einiges an Zeit war verstrichen, seitdem Bohnenlanghart und Rettichbreitzart aus dem Kittchen entwichen waren. Einiges an Zeit und schöne Tage. Gemeinsam lagen sie am Strand der Côte und ließen sich die Sonne auf die runden Bäuche brennen. Mit von der Partie: Erdbeben-Ede. Ein alter Kumpel und im Gegensatz zu NWZ-Heiner auch bereit zu reisen. Wie viel Spaß hatten sie in Jugendjahren mit EE und NWZ gehabt. In der Dorfkneipe, am Weiher und so weiter. Jetzt aber waren sie nur zu zweit und lagen am Strand, denn Erdbeben-Ede war in die Stadt gefahren, um Croissants zu besorgen. Die leckeren! Schön!
Plötzlich hörten sie ein Stöhnen. Sie richteten sich auf und blickten sich um. Erdbeben-Ede taumelte blutverschmiert die aus rohem Stein gehauenen Stufen zu ihrem versteckten Privatstrand hinunter und hielt sich dabei die Eingeweide. Er erreichte sie und kippte seufzend in die Arme von Rettichbreitzart. Sie erkannten, dass ihn eine blutgetränkte Tüte Croissants bisher vor dem Ausbluten bewahrt hatte, das arme Schwein. „Bei euch zu sterben, so habe ich es mir immer gewünscht“, stöhnte er und dann kam nur noch ein Röcheln. Erdbeben-Ede spuckte noch einmal roten Lebenssaft und seufzte tief. Dann war es vorbei. Rettichbreitzart schaute Bohnenlanghart an und auch er blickte zu ihr auf. Ein Mord war geschehen.
25. Mai [9]
Welttag des Handtuchs. Unsere Bewunderung für das Handtuch ist ungebrochen und darf auch ungebrochen bleiben. Heute soll an dieser Stelle über den kleinen Bruder des vielgepriesenen Textils berichtet werden. Oftmals vollkommen ignoriert und nur kurz gebraucht, spielt das Papierhandtuch als Massenprodukt aus dem Handtuchspender bei der Annäherung an das geschichtlich so bedeutsame Phänomen Handtuch keine Rolle. Dabei ist dieses i-Tüpfelchen der menschlichen Schöpfungskunst von unschätzbarem Wert und ergänzt seine größere und dauerhaftere Verwandte in vielfältiger und nahezu atemberaubender Weise.
Wo wir im heutigen schnellen Alltagsleben zu unachtsam und auch zu ungeduldig sind, hält es sich mit seinem rauen Wesen bereit, um uns im Zweifel teure Dienste zu leisten und treu ergeben zu dienen. So ist es auch seine Natur und wir achten es nicht. Das muss so sein, denn das Papierhandtuch lenkt aus seinem inneren Kern heraus diese Vollkommenheit in Kurznutzigkeit und Ignoranz.
Und wissen wir um diesen Umstand, so hilft es uns nichts. Und auch das ist gut. Denn in all dem spiegelt sich das Universum, in dem was es ist und was es immer bleiben wird. Halten wir diesen Gedanken fest? Auf keinen Fall!
Die Welt ist Hase
China manifestiert sich kontinuierlich in der Welt. Deswegen ist es gut zu wissen, dass wir seit Sonntag, dem 22. Januar 2023, im Jahr des Hasen (genauer gesagt: des Wasserkaninchens) angekommen sind. Wir werden es am 9. Februar 2024 wieder verlassen, aber bis dahin sind wir drin.
Was erwartet uns?
Das Geschäftshoroskop sieht erstmal keine globalen Veränderungen vor. Der Wunsch der Hasenratte, sich der Arbeitswelt zu entziehen, wird jedoch zu einem Rückgang der Einkommenssituation führen. Nagetiere neigen nicht zur direkten Konfrontation und möchten gerne Dinge hinter dem Rücken von Kollegen diskutieren. Das Wasserattenhoroskop im Jahr des Tigers weiß: einige Tierkreisvertreter werden entscheiden, dass die finanzielle Entwarnung für die Entschädigung nicht ausreicht. Sie werden beiläufig ein Kündigungsschreiben bei ihrem Chef auf den Tisch knallen wollen. Darum empfiehlt das Horoskop, zuerst einen neuen Job zu finden. Das erspart ihnen eine Zeit des Geldmangels und wenn sie einen entscheidenden Sprung machen müssen. Ein Kollege wird sie bitten, ein Abendkleid zu nähen.
Spielt der Tiger wie eine Katze und eine Maus, erinnert das Horoskop: nicht in Silber, sondern in gut. Darüber hinaus müssen Raubtiere in dieser Welt nicht ohne Schlaf und Ruhe arbeiten. Alle unter diesem Zeichen des Wasserkaninchens Geborenen werden Befriedigung finden, wenn sie sich weiterhin unerbittlich der Verbesserung und dem Streben der Menschheit widmen.
Im Alter nicht bequem
Schon Baumbart wusste, dass zu enge Hosen nichts taugen.
Oder waren es zu enge Mützen?
Einhorn muss hören
Hörer muss man wiederfinden, sonst ist man hörerlos. Das schreiben wir uns für’s neue Jahr mal hinter die Ohren. Hörer wiederfinden! Sehr wichtig!
Microgardening
Von einer schützenden Wand aus rostfreiem Edelstahl umschlossen, hat sich hier ein sehr kleiner Gärtner ins Werk gesetzt. Mitten in feindlichster Umgebung, in der unaufhörlich pferdelose Kutschen rangieren, ist ein Ort der Ruhe entstanden. Zwar nur für Lebenwesen von äußerst geringer Größe, aber der notwendige Erholungsraum ist trotzdem garantiert. Ziehen wir uns also zurück und lassen diese betriebsamen Geister hinternfort fleißig ihre Hacken und Harken schwingen.
Ist das Universum nicht ein wundervoller Ort?