Ansichten eines altgedienten Steinestaplers

Steine lassen sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise quälen. Einziges Ziel ist ihre Unterjochung. Seit fast zehn Jahren führe ich nun den Kampf gegen diese harten Kerle. Ein besonders wirksame Methode ist die gefächerte Schichtung. Hier werden die in Form gepresste Albträume möglichst effizient Wind und Wetter ausgesetzt. Auf das die Kanten und Ecken verwittern mögen! Elendes Mineral, ich spucke auf dich! Mögen tausend Vögel dich bekoten! Wer Steine nicht hasst, der hat nichts verstanden!

De nouveau bâtiment – pièce Q

pièce QNichts ist schwieriger zu konstruieren als ein zweckfreies Loch. Vergangene Jahrhunderte geben Kunde von dieser allzu verkannten Königsdisziplin. Staunend stehen wir vor den wenigen gelungenen Exempeln und fragen uns, wie der Baumeister zu solch einer Grandezza in der Lage war. Diese lang verwehte Chuzpe hilft uns über den Tag.

De nouveau bâtiment – pièce O

pièce O
Der hervorquellende Knubbeligkeit als stilgebendes Element begegnet man nur selten. Ist sie aber in Mörtel und Beton gegossen, dann offenbart sich voll umfänglich ihre abschreckende Wirkung. Nicht im ästhetischen Sinne, nein. Vielmehr wird es kein feindlicher Soldat wagen in diese optische Trutzburg einzudringen, seien die Bewohner noch so unbewaffnet und ehrlich grundpazifistisch. Viel zu abweisend starrt uns diese Fassade entgegen. Ein Meisterwerk der psychologischen Kriegsführung!