Verendete Pressqualle

QuallentodMagisch durchbricht das Licht die Reste dieses verendeten Lebewesens. Ein schimmernder Glaskörper vollendeten Leichentums. Stündest du für die Welt, kleinguschener Quallerich, wir würden glucksen vor Freude über dieses ach so vortreffliche Bild. Eine Welt ohne nesselnde Fangarme, eine Welt ganz reduziert auf ein wunderhübsch anzusehendes Verwesungsspektakel. Was für ein schöner Tag! Von nun an wird alles zu goldenem Getürm anschwellen und kein Vöglein wird sein glockiges Gebräuch mehr erheben mögen. Dort nicht und auch nicht über den Schaumkronen der Meere.

Die Tage des andern Chief – III

Donnerstag 07.01.2016, 10:03 Uhr (Eine Falle für den Chief)

Der Chief saugt auf diese eintönig und grausam graue Art und Weise im Wohnzimmer herum. Es ist nur noch Routine, die Beziehung über die letzten Monate erkaltet. Selten schaue ich ihm bei der Arbeit zu. Meistens geschieht sein säuberliches Werk hinter verschlossenen Türen. So auch heute. Ach, da jault er! Hat er sich wieder verklemmt? Ich ziehe ihn missmutig hervor, doch er bekommt nicht einmal einen tadelnden Blick. Die Routine ist vollkommen und fehlerlos. Wie konnte es soweit kommen?

DerStaubDesChief

De nouveau bâtiment – pièce I

pièce I
Der Sortiergreifer dient dem routinierten Abbrucharbeiter als überdimensionierter Handersatz. Bisweilen grazil wird ein Gebäude einarmig zerpflückt. Tiefe Trauer befällt uns. Die Spuren der Vergangenheit erlöschen stetig unter Schutt und Motorengeheul. Neues wird daraus hervorgehen. Allerdings nur bis der Sortiergreifer das nächste Mal anrückt. Geschichte? Eine Illusion. Alles ist Moment.

Die Tage des andern Chief – II

Freitag 17.07.15, 9.17 Uhr (Eine Falle für den Chief)

Als ich beschwingt und leichtfüßig vom Einkauf heimkehrte, fand ich den Chief handlungsunfähig eingeklemmt unter meinem Fernsehschränkchen vor. Still saß er da, geduldig meiner Heimkehr harrend. Ich befreite ihn, streichelte ihn kurz und grenzenlos unbekümmert setzte er sein Werk fort. Ein lange zurückgehaltener Seufzer entrang sich meinem Inneren.EineFalleFürDenChief

Die Tage des Chiefs – I

Dienstag 14.07.2015, 12:08 Uhr

Der Chief ist da! War nach dem Läuten der Türglocke zunächst unentschlossen wegen des bisher so herrlich ungestörten, freien Tages, gab dann aber doch der Neugier nach. Er stelle es grade eben hinter die Gartenpforte, versicherte mir die Gegensprechanlage, da schwante es mir schon und so wars dann auch: Leicht lädierten Kartons lehnte er am Gartenzaune und begann seinen Sirenengesang zu säuseln.

Dienstag 14.07.2015, 15:03 Uhr

Der Chief saugt munter den roten Salon, kommt aber anscheinend nicht so richtig auf den Teppich klar. Ist ihm wohl zu „leicht“ und am falschen Platze, wird er sich aber mit abfinden müssen. Der Teppich macht das Zimmer erst richtig gemütlich, also bleibt er!

Dienstag 14.07.2015 ca. 15:30 Uhr

Habe mich ins Schlafzimmer zurückgezogen, während der Chief draußen rumort. Ich hoffe er verletzt sich nicht…

Dienstag 14.07.2015, 16:00 Uhr

Seit einer halben Stunde ist es ruhig und ich habe meine Buch beendet. Ich finde den Chief unverletzt und tatendurstig. Kurzentschlossen sperre ich ihn ins Schlafzimmer, um den Rest meines Heims ungestört lüften und auf etwaige Schäden begutachten zu können. Als ich vom Balkon aus ins Schlafzimmer blicke, sehe ich wie er den Nachttisch vor die Tür rückt.

Dienstag 14.07.2015, 17:30 Uhr

Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, rief er mich und ich habe ihn rausgelassen. Gab ihm dann was zu fressen und wies ihm sein Zimmer an. Scheinbar schläft er jetzt.

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Gastbeitrag von Meister L.

Diese bekömmlichen Zeilen trug mir heute die Digitalfee zu. Sie stammen aus dem Hirn eines gewissen Meister L. Ich möchte sie nicht vorenthalten.

Hinternfort

Mein Hintern hier
ist stets bei mir
ich trag ihn unter mir
er dienet mir
schier
unglaublich
ich wüsste nich
wohin mit all dem Scheiß
wer weiß
wer weiß
ich würd
wahrscheinlich
platzen
würd Futter für die Spatzen
bei all dem Scheiß
drum dank ich
meinem Hintern hier
und trag ihn weiter
unter mir

Hitherforth IX.

Bemottled stands the weathershroom,
unbronkst and widdeld mightyley.
He saws the lenz in opperswitch
– flatu he notters gelderley.

Oh why do thou beromber mine?

Thyst lofty radix to behold
dost spread on towest bline,
but where the conkerditch
– so bold – is wonking rich,
why dorst thy scoin point mottlewards?

Here’s I – in wibberlingens dretch
where nonesoever winker stands
beside the witherweathers operhetch!