19. November [10]

Welttoilettentag der Vereinten Nationen. Lang ist es her, dass die Zwerge edel verzierte Toiletten nutzten. Es muss zur Zeit der letzten Riesen gewesen sein. Heute begnügen sich auch diese kleinen Wesen mit herkömmlichem Porzellan. Der Grund für den Niedergang ihres Brauchtums bleibt im Nebel der vergangenen Jahrhunderte verborgen. Waren die einstmals ausgeschmückten Rückzugsorte der rektalen Erleichterung nicht wundersam von Zauberei beseelt? Spiegelte sich der Wert der Ausscheidung im Utensil wider? Andererseits, ist die Rückbesinnung auf längst vergangene Traditionen nicht ebenso gefährlich wie der unreflektierte Fortschrittsglaube? In der britischen Gegenwart verschwand unlängst eine 18-karätige Toilette aus dem Blenheim-Palast im Wert von etwa 1,1 Mio. Schweizer Franken. Vermutlich haben dieses Sitzmöbel die Zwerge schon längst eingeschmolzen und zu Blattgold verarbeitet. Es ist wohl für die Wiederbelebung einer längst vergessen geglaubten Tradition.

Der Stuhl für den Zwerg.

Beim Jahreswechsel übersehen

Vom Waver Bof. unbemerkt, wechseln wir in ein neues Jahr. Es gab ein paar Raketen, doch die vielerorts praktizierte Silvesterekstase, hervorgerufen durch so manchen heißen Hirsch, blieb dieses Jahr aus. Kalter Niesel setzt ein. Eben nimmt man das einzige Grünglas aus der Tüte. Es war Olivenöl erstklassiger Güte. Nun kommt die Sprache auf braun. Man erkennt nicht, was dieses Jahr sonst noch bereithalten wird und fragt sich: Lebt Waver Bof. noch?

Walter

Walter (1998)

Entsetzen! Wer hat Walter so unsachgemäß entsorgt? Ein Junge ohne Hausaufgaben? Ein schmutziger Nihilist vor der Geldübergabe?

Auch in dieser Situation bleibt Walter ruhig. Das kann ihn nicht erschüttern. Walter kümmert sich um sich, um uns und um andere. Er bewahrt Haltung und verstreut Asche. Man sollte eines niemals vergessen: nur Walter kennt den richtigen Weg.

Hinter einer Tür – Zukunft trifft Vergangenheit

Lenz drückte sich neulich in einem altehrwürdigen Gebäude rum und kam an eine Tür. Die war interessant behangen und so dachte sich Lenz, dass man da mal dahinterlugen könnte. Gedacht, gemacht und die Klinke gedrückt: Offen! Lenz fand alte Schränke und einen seltsamen, betagten Wagen. Den möchte Lenz dem geneigten Leser nicht vorenthalten. Wer dieses Gefährt wohl schon alles gelenkt haben mag?

Ein brandneues Jahrzehnt

In der Ferne sind letzte Ausläufer der Silvesterekstase zu vernehmen. Immer wieder halten Explosiönchen die bösen Geister davon ab, über uns zu kommen. Man macht sich in der Abenddämmerung auf den Weg, Altglas zu entsorgen. Über den Köpfen kreisen und krächzen unzählige Krähenvögel, die ihre Schlafbäume ansteuern.
Eben nimmt man das einzige Braunglas aus der Tüte. Es war Glühwein namens „Heißer Hirsch“ darin. Man erkennt, dass dieses Jahrzehnt viel Politisches bereithalten wird und fragt sich: Wer ist Waver Bof.? Darunter vermeldet STORCH Erstaunliches.

Kann das so weitergehen?

Der Schatten einer Hyperraumschnecke

Am hellichten Tag trifft man zuweilen auf Relikte aus flackernder Raumzeit. Paul Alfred Müller – ausgewiesener Experte für Hyperraumschnecken und stellvertretender Vorsitzender des Hyperchorologen e. V. – schickt uns ein Bild aus Rinteln. Zu sehen ist der Schatten einer Hyperchoros cyclopshelidans. Zu diesem Phänomen kommt es sehr selten, wenn subparallaktische und antiekliptische Partikel im komplizierten Phasenhirn der Schnecke zu so genannten Apszissen verschmelzen. Vor lauter Schreck brennt die Schnecke mit ihrem Phaser den eigenen Schatten in den Asphalt (hier von schräg oben) und verschwindet dann.