19. November [6]

Welttoilettentag der Vereinten Nationen. Trotz unser zur Nebensächlichkeit verkommenen Beziehung zum feinsten Gut der Hyperpostmoderne, ist es unsere oberste Pflicht heute wieder innezuhalten und uns zu fragen wie eine Welt ohne ein solches Kämmerlein zur Verrichtung der Notdurft und zur Hingabe an die selbsversunkene Körperhygiene aussieht. Menschen, denen es an eben jenem Kämmerlein mangelt, geben stets diesen Missstand als das am dringlichsten zu behebende Problem an. Ficht uns das an? Nicht? Das sollte es! Und so versuchen wir uns an diesem unaufgeregten Tag im November der wundersamen Meisterleistung bewusst zu werden, die uns dieses Leben in all ihren Annehmlichkeiten jeden Tag auf so abnorme Art und Weise erleichtern hilft. Und wir versuchen uns diesem grenzenlosen Staunen über die Schönheit der Welt in der Zahnpastablase zu nähern. Denn gerade dort würden wir ebenso wenig etwas Besonderes vermuten, wo es doch just da vor unser aller Augen liegt und in seiner zarten Vergänglichkeit dem Alltagsleben so viel Beständigkeit verleiht. Das stille Örtchen ist der Fuß, auf dem die globale Zivilisation weit ausgreifend durch die Raumzeit schreitet.

Die Schönheit der Welt in der Zahnpastablase.

Behagliches Rascheln im BaumSteinZimmer

Das Würmchen mochte sein Baumsteinzimmer am liebsten. Darin saß es immer, wenn man hinsah und blickte ins Geäst des wundersamen Baumsteins hinauf. Dort oben hockte das gemütlich wirkende Mantelmännchen mit dem dicken Kopf und stützte ich nur mit einem Arm ab. Ganz reglos hockte es da und blickte zur Mickey-Maus mit dem widernatürlich schmalen Kopf hinüber, die gerade im Begriff war einen Regenschirm aufzuspannen. Wie lang man im Begriff sein konnte einen Regenschirm aufzuspannen, wunderte sich das gemütlich wirkende Mantelmännchen und zuckte unmerklich mit dem Fuß. Das Würmchen bemerkte das und musste blinzeln. Die ständig untergehende Baumsteinzimmersonne tauchte das Licht in eine behagliche Szenerie.

Der Schatten einer Hyperraumschnecke

Am hellichten Tag trifft man zuweilen auf Relikte aus flackernder Raumzeit. Paul Alfred Müller – ausgewiesener Experte für Hyperraumschnecken und stellvertretender Vorsitzender des Hyperchorologen e. V. – schickt uns ein Bild aus Rinteln. Zu sehen ist der Schatten einer Hyperchoros cyclopshelidans. Zu diesem Phänomen kommt es sehr selten, wenn subparallaktische und antiekliptische Partikel im komplizierten Phasenhirn der Schnecke zu so genannten Apszissen verschmelzen. Vor lauter Schreck brennt die Schnecke mit ihrem Phaser den eigenen Schatten in den Asphalt (hier von schräg oben) und verschwindet dann.